Ab und an ist es in jeder Wohnung an der Zeit: Eine neue Farbe oder gar eine neue Tapete muss her. Vielleicht sind die alten Farben nicht mehr aktuell oder man hat sie sich im Laufe der Jahre einfach übergesehen und braucht irgendwie etwas Neues. Vielleicht sind sie auch einfach nur verblichen. Jeder hat hier seinen ganz individuellen Rhythmus. Viele Optionen stehen zur Verfügung. Eine aber taucht immer wieder auf und ist nicht unterzukriegen: Die Raufasertapete. Warum ist das so? Warum kann man sie so wunderbar vielfach einsetzen?
Das gute, alte Ding
Ja, Sie haben richtig gehört. Die Raufasertapete ist wirklich schon seit sehr langer Zeit an den Wänden der Nationen. Nicht überall ist sie so beliebt wie in Deutschland. Und doch kann man sie tatsächlich weltweit finden. Was also macht sie so besonders? Sie ist robust. Sie ist umweltfreundlich. Sie kann durch erneutes Überstreichen immer und immer wieder verwendet werden, wenn es nur einmal ein anderer Farbton sein soll. Es kann viel Geld gespart werden, wenn nur Farbe und vielleicht eine Bordüre erneuert werden sollen. Auch zeitlich ist es eine große Ersparnis. Denn das Tapezieren, wir wollen ehrlich sein, kann ganz schön anstrengend und zeitaufwendig sein. Schließlich macht man es ja nicht regelmäßig, sodass man sich jedes Mal wieder neu einfuchsen muss.
Die Neue – die Vlies-Raufasertapete
Richtig, die reguläre Raufasertapete hat sich lange bewährt. Vielleicht war es deshalb einfach einmal an der Zeit, dass etwas Neues den Markt eroberte. Die Neue nennt sich „Vlies-Raufasertapete“. Man kann allerdings schon jetzt sagen, dass sie der alten Raufasertapete in Nichts hinterhersteht. Auch sie ist vielseitig einsetzbar, in allen unterschiedlichen Farbtönen erhältlich. Selbstverständlich ist sie in unterschiedlicher Körnung erhältlich. Diese sind atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und, wenn man dem Gutachten des TÜV Nord Glauben schenken darf, sogar allergikerfreundlich. Egal, ob man diese Tapete selber übermalt oder die vorgefärbte Variante vorzieht – sollte man sich der Tapete dann doch entledigen wollen, ist sie problemlos und restlos von der Wand abziehbar. Sogar wenn bereits mehrere Anstriche vorgenommen wurden. Sie bringt also diverse Vorteile mit sich, die das „alte“ Modell noch nicht aufweisen kann. Allerdings muss man natürlich auch den höheren Preis sehen, bevor man sich endgültig entscheiden möchte. Es versteht sich von selbst, dass „die Neue“ mit ihren Vorteilen preislich nicht auf der gleichen Höhe liegt. Achten Sie, falls es zu einem Nachkauf kommen muss, unbedingt auf die korrekte Körnung. Sonst sieht es doch ein wenig merkwürdig an der Wand aus.
Die Vorgefärbte
Egal, ob es sich um die alte oder die neue Raufasertapete handelt, ist es nicht immer erwünscht, eigenständig den Farbpinsel zu schwingen. Daher haben sich die Hersteller darauf eingelassen, bereits vorgefärbte Varianten anzubieten. Für den Wohnungsbesitzer ist dies natürlich eine große Zeitersparnis, da ein Arbeitsgang, nämlich das Malen, eingespart wird. Zudem ist es wesentlich sauberer. Wer selber mal, kennt das Problem. Irgendwie machen sich immer einige Farbflecken auf den Weg, um irgendwo zu landen, wo sie nicht hingehören, aber zum einfachen Wegwischen viel zu spät entdeckt werden. Diese Variante ist besonders zu empfehlen, wenn es beim Renovieren, beim Umzug sehr schnell gehen muss.
Der besondere Vorteil der colorierten Raufasertapeten ist die Möglichkeit, sie übermalen zu können. Wie jede andere Tapete kann auch sie mit dem nächsten Farb- oder Bordürenwunsch verschönert werden. Besser geht es doch fast nicht mehr, oder?
Die Bordüre zum Verschönern oder Abgrenzen
Richtig, eine Bordüre wird nicht nur bei Raufasertapeten zum Trennen verschiedener Bereiche bzw. unterschiedlicher Farben verwendet. Sie lässt sich vielseitig einsetzen. Daher werden Bordüren auch in einer großen Anzahl in Bezug auf Farben und Motiven angeboten. Sie können sich sowohl das Muster als auch die Farben bestens zusammenstellen, sodass Tapete und Bordüre bestens miteinander abgestimmt sind.
Wem die Bordüre nicht ausreicht, kann zusätzlich noch ein Wandtatoo oder einen Schriftzug an die Wand bringen. Während das Tatoo „nur“ aufgeklebt wird, haben wir es bei dem Schriftzug entweder ebenfalls mit einem Wandtatoo oder aber der kunstvollen Beschriftung aus freier Hand oder mit Hilfe einer Schablone zu tun.
Wir wollen ehrlich sein: Die Auswahl in puncto Tapete in Kombination mit Bordüre, Wandtatoo oder Schriftzug ist derart groß, dass man bei der Auswahl echt ins Schwitzen geraten kann. Für Menschen mit einem Entscheidungsproblem wird dies eine der größten Herausforderungen ihres Lebens. In diesem Fall ist es eine gute Empfehlung, den besten Freund, die beste Freundin mit zum Einkauf hinzuzuziehen. Irgendjemand muss die Entscheidung ja treffen, nicht wahr?
Das Renovieren
Haben Sie schon einmal renovieren müssen? Wenn nicht sollten Sie einige Dinge beachten. Einfach einmal so mit Farbe über die alte Tapete oder eine neue darüber kleben ist zwar der einfache Weg. Allerdings sollten Sie sich dann darauf einstellen, dass sich schnell Schwachstellen zeigen können.
Risse oder Unebenheiten sollten zunächst mit dem so genannten „Raufaser Reparatur Finish“ ausgebessert werden. Warum? Nun, sollten Farbe oder die neue Tapete in die Risse und Unebenheiten gedrückt werden, kann es schnell zu neuen Rissen oder Löchern kommen. Wie sieht denn das auf der neuen Tapete aus?
Wenn Sie beim Renovieren, beim Tapezieren sind, sparen Sie bitte an einem ganz und gar nicht – am Tapetenkleister. Ja, es gibt verschiedene Preisklassen. Aber Kleister ist nicht gleich Kleister. Wählen Sie ein gutes Produkt, das eventuell sogar im Vergleichstest sehr weit oben liegt. Ja, wählen Sie es auch, wenn es um einiges teurer ist als andere Marken. Sie werden sehen, dass sich guter Kleister bezahlt macht und die Tapeten tatsächlich an den Wänden hält. Nichts ist schlimmer, als wenn die Tapeten nach relativ kurzer Zeit sich selber einen Weg wieder weg von der Wand suchen. Also – guter Kleister ermöglicht eine guter Arbeit beim Tapezieren.
Achtung in der Küche
Es wird gerne angenommen, dass es in der Küche notwendig ist, eine abwaschbare Tapete oder aber eine Latexfarbe zu verwenden. Denn in der Küche könnte ja sonst Feuchtigkeit an die Wände geraten und zu Schäden führen. Insbesondere im Bereich des Herds wird oft so verfahren. Allerdings ist dies nicht „wandfreundlich“. Was bei der Latexfarbe oder einer kunststoffbeschichteten Tapete oft vergessen wird, ist, dass die Wand dahinter ja atmen können muss. Sonst gerät von irgendwo her Feuchtigkeit hinter die Tapete und kann nicht wieder entweichen. Feuchte Wände können Schimmelbildung bedeuten. Das möchte niemand.
Besser Sie arbeiten in der Küche mit einem Fliesenspiegel im Bereich des Herdes und des Spülbeckens. Der Fliesenspiegel wird derart angebracht, dass die Feuchtigkeit von Herd und Spüle nicht dahinter gelangen kann. In diesem Punkt haben Sie es wieder mit einer sehr großen Auswahl zu tun. Sie werden also kein Problem haben, passend zu Ihrer Küche einen Fliesenspiegel zu finden. Dem individuellen Geschmack werden hier kaum Grenzen gesetzt.
Wandpaneele in Stein- oder Holzoptik?
Mitunter kann es passender erscheinen, dass eine Stein- oder Holzoptik an die Wand gebracht wird. In der Nähe des Kamins beispielsweise wäre beides eine sehr gute Idee. Die Paneelen werden anstelle der Tapete auf die Wand geklebt. Wer sich nicht auf Wandpaneelen einlassen möchte, kann auch entsprechende Tapeten finden. Sie sehen so naturgetreu aus, dass man denken könnte, vor einer soliden Steinwand zu stehen. Niemand wird auf Anhieb auf die Idee kommen, dass es sich um Rigips mit Tapete handelt. Das Tolle ist, dass Sie auf diese Weise ein Ambiete erschaffen können, das in solider Form sehr viel Geld gekostet hätte. Sie haben sich also den Wohlfühlfaktor ins Zimmer geholt, ohne das Budget zu überschreiten. Fantastisch!